Fotorucksack für Fotoreisen: Manfrotto Pro Light 3N1-36
Anfang 2021 bin ich bei meiner Kameraausrüstung zum Sony E-Mount gewechselt. Neben neuen Kameras kamen damit auch fantastische neue Objektive ins Haus. Dazu gehört das Sony Teleobjektiv SEL FE 200-600mm f5,6-6,3. Ein Zoom mit herausragender Bildqualität, dessen Länge sich weder beim Zoomen noch beim Fokussieren ändert, das also komplett geschlossen ist und keine Luft pumpt. So weit, so gut. Leider ist es aber ein bisschen länger, als mein bisheriges 400er Telezoom und auch das Tamron 150-600mm, die beide mit angesetzter Kamera (letzteres nur mit abgenommenem Objektivdeckel) gleichzeitig quer in meinen Fotorucksack Kata 3N1-33 passten und von einer Seite aus herausgenommen werden konnten. Somit musste ich also einen anderen Fotorucksack finden.
Folgende Anforderungen sollte der neue Fotorucksack erfüllen: Maße nicht größer als Handgepäck entsprechend der IATA Spezifikation, Platz für zwei Kameras mit angesetzen Objektiven (Standardzoom und Telezoom), die schnell "schussbereit" herausgezogen werden können. Darunter verstehe ich z.B. einen Sling-Rucksack, der schnell herumgerissen werden kann und dann durch seitliche Klappen sehr schnellen Zugriff auf die Kameras ermöglicht. So war das beim Kata 3N1-33. Beide Kameras mit Objektiv konnte ich aus der gleichen Seitentasche herausziehen. Gäbe es den 3N1-33 ein bisschen breiter, wäre es perfekt.
Die Fotorucksäcke von Kata fand ich aber nirgends mehr vorrätig und ein breiteres Modell war mir auch nicht bekannt. Nach langer Suche nach einem geeigneten Ersatz stieß ich schließlich auf den Manfrotto Pro Light 3N1-36. Nicht nur der Name ist verdächtig ähnlich, sondern auch der Rest folgt dem Konzept der Kata-Rucksäcke: Tragbar als Rucksack, als Rucksack mit gekreuzten Gurten und als Sling; seitliche Schnellzugriffsklappen, großes Deckelfach, Notebookfach (hat der 33 auch) usw. Die Breite war immernoch etwas zu schmal, um zum 200-600 mit angesetzter Kamera zu passen, aber in meinen vorherigen 3N1-33 passte mit etwas ausbeulen auch mehr rein, als es die angegebenen Maße erwarten ließen. Also habe ich mir den 3N1-36 in der Hoffnung bestellt, dass es schon irgendwie passen würde. Dank Corona konnte ich es ja nicht im Fotogeschäft ausprobieren.
Der Fotorucksack kam an, sah gut und solide aus, aber quer passte das 200-600 mit Kamera nicht rein. Der 3N1-36 ist aber innen noch flexibler gestaltet (mehr Klettflächen und andere Innenelemente) als der 3n1-33, wodurch sich die Möglichkeit ergibt, ihn so aufzuteilen, dass das Tele mit Kamera diagonal drin liegt und trotzdem durch eine Seitenklappe herausgezogen werden kann. Die zweite Kamera mit angesetztem Objektiv muss dann allerdings durch die Seitenklappe an der gegenüberliegenden Seite herausgenommen werden. Nicht ganz perfekt, aber noch eine gute Lösung, zumal Alternativen fehlen. Daher möchte ich den Rucksack mit einigen Bildern vorstellen:
Und jetzt zu den Seiten und dem geräumigen Deckelfach sowie einer herausnehmbaren, anklettbaren Tasche. Die oberen Seitentraschen sind nach außen leider nicht gepolstert, bieten also nur wenig Stoßschutz.
Das gelbe Trennstück gehört nicht zum Lieferumfang, es stammt aus meinem alten 3n1-33. Leider ist der Rucksack nicht nur breiter, sondern auch dicker geworden. Ob er noch unter einen Flugzeugsitz passt, muss sich noch zeigen. Wenn man die Außentasche nicht vollstopft, sollte es mit leichtem Druck aber voraussichtlich noch gehen. Wenn er seine erste Flugreise hinter sich hat, werde ich darüber berichten. Im heimischen Umfeld hat er sich bisher sehr gut bewährt, ist also eine klare Empfehlung.
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